Immer wieder werde ich gefragt, inwieweit das Latinum noch Praxisrelevanz hat.
Das ist eine Frage, die nicht einfach zu beantworten ist.
Latein gehört immer noch zur Grundausbildung der "Classics" - der Haute Volée der Allgemeinbildung. Das bedeutet, dass die Sprache nach wie vor in gewissen Kreisen einen hohen Stellenwert hat.
Die richtige Antwort ist daher vermutlich: es kommt darauf an.
Es kommt nämlich auch maßgeblich darauf an, ob Latein in der Schule gewählt werden soll oder ob später die Latein-Ergänzungsprüfung, das Latinum, nachgeholt werden soll.
Was einem klar sein muss ist, dass ein 4-Wochen Husch Pfusch Kurs keine Grundausbildung in der lateinischen Sprache ersetzen kann.
Es wird daher zu hinterfragen sein, warum man denn überhaupt Latein brauchen wird?
Wenn man Latein für das Studium braucht (Medizin, Rechtswissenschaften, Archäologie, Biologie), dann kommt es wohl auch darauf an, was man danach machen wird.
Im Bereich der Rechtswissenschaften - da spreche ich aus Erfahrung - kann es nicht schaden, ein fundiertes Grundwissen in Latein zu haben. Der "korrekte" Einsatz von lateinischen Idiomen und Fachtermini kann dabei helfen, sich von der Masse abzuheben. Aber auch das ist definitiv nicht Pflicht.
Steht man daher vor der Wahl, Latein zu wählen oder z.B. eine HAK zu besuchen, dann wird die Frage entscheidend sein, was danach gemacht werden soll.
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